FVW SIA Wald

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UEF Meeting 2021

UEF Meeting 2021

UEF GC Meeting 2021

Der XX. Kongress der Union der europäischen Forstleute (UEF) fand vom 29. September bis 2. Oktober 2021 in der französischen Stadt Chartres statt. Er wurde von EFA-CGC, dem französischen Mitglied der UEF, organisiert. Der Fachverein Wald SIA ist das Schweizer Mitglied des UEF. Nach einer Zeit ohne persönliche Treffen konnten die Delegierten der Mitgliedsorganisationen aus 17 Ländern in ganz Europa wieder zusammenkommen und sich über aktuelle forstliche Fragen austauschen.

Das internationale Seminar war dem Thema „Multifunktionale Waldbewirtschaftung im Kontext des Klimawandels“ gewidmet. Keynote-Speaker aus Frankreich, Belgien und Schweden führten in das Thema ein,  UEF-Delegierte aus Deutschland, Bulgarien, der Ukraine, der Türkei und Finnland. präsentierten ihre Fallbeispiele.

Ein grosses Thema war die « Neue EU-Waldstrategie für 2030 », die im Sommer 2021 veröffentlicht wurde. Sie ist eine der Leitinitiativen des europäischen « Grünen Deals », die auf der EU-Biodiversitätsstrategie für 2030 aufbaut und die vielfältigen Funktionen der Wälder einbezieht. Die Waldstrategie trägt dazu bei, das Ziel der EU, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um mindestens 55 % zu senken und bis 2050 klimaneutral zu sein, zu erreichen sowie die Verpflichtung der EU umzusetzen, natürliche CO2-Senken gemäß dem Klimagesetz zu steigern.

Die Strategie enthält eine Vision und konkrete Maßnahmen zur Steigerung der Quantität und Qualität der Wälder in der EU, zur Stärkung ihres Schutzes, ihrer Wiederherstellung und ihrer Widerstandsfähigkeit. Sie zielt darauf ab, Europas Wälder an neue Bedingungen, Wetterextreme und die große Unsicherheit infolge des Klimawandels anzupassen. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung dafür, dass Wälder weiterhin sozioökonomische Funktionen erfüllen und dynamische und florierende ländliche Gemeinschaften bestehen.

Die Förderung der biodiversitäts- und klimafreundlichsten Waldbewirtschaftungsmethoden wird in Synergie mit der Förderung einer starken und nachhaltigen waldbasierten Bioökonomie erfolgen. Die Holzwirtschaft macht 20 % der verarbeitenden Unternehmen in der gesamten EU aus, sichert 3,6 Millionen Arbeitsplätze und verzeichnet einen Jahresumsatz von 640 Mrd. EUR. In der Strategie werden eine optimale Holznutzung im Einklang mit dem Grundsatz der Kaskadennutzung gefordert und – insbesondere langlebige – Holzprodukte gefördert, die aus fossilen Ressourcen hergestellte Materialien ersetzen. Sie zielt auch darauf ab, die Waldwirtschaft außerhalb des Holzsektors, etwa den Ökotourismus, zu fördern.

Die Forststrategie wurde in den Ländern und Fachverbänden recht unterschiedlich aufgenommen. Während in einigen Ländern neue Regulierungen der EU auf Widerstand stossen, hat für andere die Waldwirtschaft nur wenig Bedeutung und Fördermassnahmen sind willkommen, wieder andere fordern ein ernsthaftes Bekenntnis zur Biodiversität. Nach ausführlichen Diskussionen hat der Kongress ein UEF-Positionspapier mit dem Titel « Die Europäischen Forstleute begrüßen die starke Neue EU-Forststrategie für 2030 – Wir bieten an, die ausgewogene Umsetzung und die erforderlichen Spezifikationen professionell zu unterstützen » verabschiedet.

Im statutarischen Teil des Kongresses wurden Wahlen durchgeführt und über die verschiedenen Mandate und Vertretungen des UEF in den europäischen Organisationen und Prozessen informiert. Ein Tag in den Eichenwäldern um Chartres gab einen guten Einblick in verschiedene Waldökosystemleistungen. Einerseits wachsen hier wertvolle Eichen, sie wurden für den Wiederaufbau von Notre Dame in Paris verwendet. Andererseits gibt es auch attraktive Tourismus-Projekte im Wald (z. Bsp. Übernachtung in Baumhütten) und wertvolle Lebensräume.

weitere Informationen: http://www.european-foresters.eu/

Forststrategie EU: New EU Forest Strategy for 2030

Dokument UEF position on new EU Forest Strategy, communicated by EC